Bilder eines Aufstiegs
Wer hätte das gedacht? Dass Hana (14) mal kopfüber an einer Wand hängt und nicht starr ist vor Angst, sondern sogar lachen muss? Und dass Svea (13) grundsätzlich lieber den schwereren Weg wählt? Oder dass beide freiwillig länger im Unterricht bleiben, obwohl sie auch nach Hause gehen könnten? Hana und Svea jedenfalls nicht, bevor sie und ein paar Klassenkameraden zusammen mit ihrem Lehrer Steve Burgstett im letzten Jahr eine Kletter-AG auf die Beine gestellt haben. Gemeinsam mit zehn weiteren Schülerinnen und Schülern einer Gemeinschaftsschule in Bietigheim-Bissingen sind sie jede Woche zu den Hessigheimer Felsengärten gefahren, um zu klettern und sich dabei gegenseitig professionell zu fotografieren. Es ging um schönes Licht, spannende Perspektiven, den passenden Hintergrund und die Bildbearbeitung. Die Fotos hat die Kletter-AG auf Instagram veröffentlicht. Dort sieht man manchmal gespannte, aber meist sehr entspannte Schülerinnen und Schüler im Fels – über ihnen der Herbsthimmel und ziemlich weit unter ihnen der Neckar. „Es gibt verschiedene Wege nach oben“, sagt Svea, die hoch hinaus will. An Mut fehlt es ihr nicht, auch nicht an Ehrgeiz. „Je schwieriger, desto besser. Wenn man oben ist, kann man seinen Erfolg dann so richtig feiern“, erzählt sie. Hana hat der Weg nach oben mehr Überwindung gekostet. Wegen ihrer Höhenangst. „Ich habe geübt, nach unten zu schauen. Mit jedem Mal wurde die Angst ein bisschen kleiner“, sagt Hana. Das Wichtigste aber, das sie gelernt haben, war, sich und einander zu vertrauen. Nur wer gut gesichert ist, kann sich ganz in ein Abenteuer fallen lassen.