Wegen der Corona-Pandemie stand das Kulturleben monatelang still: Opern, Theater, Konzerthäuser, Clubs – alles geschlossen. Wie fühlen Sie sich: wütend, ängstlich, deprimiert oder eher hoffnungsvoll?
Julia Nagele Ich bin im Grunde ein hoffnungsvoller Mensch, aber die Schwere dieser Zeit lässt sich nicht so einfach abschütteln. Matthias Bergmann Ich würde sagen: besorgt und sauer, aber trotzdem optimistisch. Besorgt, weil viele Kolleginnen und Kollegen gerade kein Bein auf den Boden kriegen; sauer, weil einige Verantwortungstragende mehr tun könnten, um das kulturelle Leben wenigstens im Notfallmodus weiterlaufen zu lassen; und optimistisch, weil sich die Lage hoffentlich bald bessert und vielen klargeworden ist, dass sie nicht ohne Kultur leben wollen.
Urs Johnen Ja, es droht vieles verloren zu gehen, was nicht so schnell wiederhergestellt werden kann. Aber es zeichnet sich auch ein tieferes Verständnis für die Bedeutung unserer Arbeit ab – auch bei Menschen, die damit bislang weniger zu tun hatten.