Resilienz bei Erzieherinnen und Erziehern

Wie meistern Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher die Belastungen des Alltags? Und wie können sie Erschöpfung vorbeugen? Ein Überblick.

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Zahlen & Fakten: Gesund in der Kita?

Erzieherinnen und Erzieher in Kitas, Vorschulen und Horten waren im Jahr 2020 durchschnittlich an 30,8 Tagen krank. Der Durchschnitt aller Beschäftigten liegt bei rund 20 Tagen. 10 bis 30 Prozent der Erziehungskräfte sind Burnout­gefährdet.

Quellen:
BEAS­Studie, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, 2015.
Auswertung der Barmer Krankenkasse, 2022.

Mehr als zwei Drittel der Lehrkräfte in Deutschland schätzen ihren allgemeinen Gesundheitszustand negativ ein. Mehr als 80 Prozent berichten von psychischen Belastungen, über die Hälfte von körperlichen Beschwerden.

Quelle: Umfrage von Lehrer­Online in Kooperation mit dem Institut für Arbeits­, Sozial­ und Umweltmedizin (ASU) der Universitätsmedizin Mainz, 2024.

Balance halten für Erziehungs- und Lehrkräfte

Integrieren Sie Aktivitäten in Ihren Berufsalltag, die Ihnen Freude bereiten. Sie können zwischendurch mit den Kindern singen, kreativ arbeiten oder kurze Bewegungs­ und Entspannungsübungen einbauen. So laden Sie Ihre eigenen Batterien auf und auch die der Kinder.

Ruhezeiten sollten frei sein von beruflichen Angelegenheiten. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen können Sie den Lehrer­ oder Pausenraum als ruhigen Rückzugsort gestalten. Vielleicht möchten Sie während der Pausen auch Achtsamkeitsübungen ausprobieren: Konzentrieren Sie sich etwa auf Ihr Getränk, spüren Sie bewusst Ihre Atmung oder lassen Sie Ihren Blick ein paar Minuten in die Ferne schweifen.

Nehmen Sie Berufliches möglichst wenig mit nach Hause. Wenn Sie Aufgaben wie Korrekturen oder Vorbereitungen daheim erledigen, planen Sie dafür feste Zeiten ein.  Danach ist es sinnvoll, den Arbeitsplatz aufzuräumen, um gedanklich eine klare Trennung zwischen Beruf und Freizeit zu schaffen.

Ein Dankbarkeitstagebuch lenkt Ihren Fokus auf das Positive. Konzentrieren Sie sich dabei auf die kleinen Ereignisse, die Ihren Alltag bereichern: die wertschätzenden Worte einer Kollegin oder die Fortschritte eines Schülers. Das Aufschreiben hilft Ihnen auch, sich den Wert Ihrer Arbeit zu verdeutlichen.
 

Quelle:
Universitätsklinikum Ulm, wissenschaftliche Begleitung des Programms Komm mit in das gesunde Boot.

Aus der Stiftung – Gesellschaft & Kultur

Das gesunde Boot

Die Belastungen von Lehr- und Erziehungskräften sind enorm: hoher Lärmpegel, oftmals Personalmangel, anspruchsvolle Eltern – und vor allem die gewaltige Verantwortung, den Bedürfnissen ganz unterschiedlicher Kinder gleichzeitig gerecht zu werden. Auch deshalb haben viele Pädagoginnen und Pädagogen mit Erschöpfung und psychischen Erkrankungen zu kämpfen. Hier setzen die Fortbildungen des Programms Komm mit in das gesunde Boot an, das die Baden-Württemberg Stiftung gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Ulm entwickelt hat. In kostenlosen Online-Seminaren lernen Erziehungs- und Lehrkräfte aus Baden-Württemberg anhand von praktischen Übungen, Arbeitsbelastungen zu begegnen, Stress zu minimieren und ihre eigene Resilienz zu fördern.
 

Mehr erfahren: www.gesundes-boot.de