Klotzen statt Kleckern – Das ist ein häufig verwendeter Spruch aus dem Jargon der Häuslebauer. Und tatsächlich kleckert die Baubranche in vielerlei Hinsicht nicht. Gebaut wird immer irgendwo und meist lässt sich das auch nicht vermeiden. Das schlägt sich auch auf die Emission von klimaschädlichen Gasen und beim Produzieren von Abfällen nieder. Hier geht es um Zahlen in schwindelerregenden Höhen. So trägt die Bau- und Gebäudewirtschaft weltweit fast 40 Prozent zum gesamten durch menschliche Aktivitäten verursachten Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO₂) bei – vom Bau über den Betrieb bis zum Abriss von Häusern, Straßen oder Brücken. Damit treibt die Branche den Klimawandel maßgeblich mit voran.
Auch beim Anhäufen von Müll gehört sie zu den ganz Großen. In Baden-Württemberg machen ihre Abfälle, darunter beispielsweise Bauschutt, ganze 80 Prozent des gesamten Müllaufkommens aus. Deutschlandweit gingen laut Umweltbundesamt 2021 von den 411 Millionen Tonnen Abfällen, die pro Jahr in Summe entstanden sind, rund 220 Millionen Tonnen auf das Konto sogenannter Bau- und Abbruchabfälle, die unter anderem beim Aufbrechen von Straßen entstehen – etwa, wenn die Fahrbahn neu asphaltiert werden muss.
Die Zahlen belegen: Um beim Bemühen um ein künftig möglichst klimaneutrales Wirtschaften im Land voranzukommen, führt am Bausektor kein Weg vorbei. Die Verwendung nachwachsender und damit klimaschonender Rohstoffe wie Holz, Hanf oder Hopfen kann dabei ebenso ein wirksames Mittel sein wie das möglichst weit gehende Recycling der aus Abrissgebäuden herausgeholten Materialien.
Eine Million Euro an Fördermitteln
Mit einem Programm Zirkuläres Bauen will die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg die Forschung dazu ebenso wie die Umsetzung cleverer und effektiver Ideen unterstützen. Das Programm, das bis Ende 2023 ausgeschrieben war, soll aufzeigen, wie sich die Bauwirtschaft deutlich nachhaltiger als bis lang gestalten lässt. Für eine Reihe von Forschungsprojekten rund um das Thema stellt sie insgesamt eine Million Euro bereit. Die ersten aus den Bewerbungen ausgewählten Projekte sind im Frühjahr 2024 gestartet.