Klimaschutzstiftung BW: Stiftungsrat trifft sich zu erster konstituierender Sitzung

Festlegung von Kernaufgaben und nächsten Arbeitsschritten

Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen des Landes um mindestens 42 Prozent gesenkt werden. Die neue Klimaschutzstiftung soll daran mitwirken: unter anderem mit Programmen zu Bildung und Forschung im Bereich Klimaschutz, mit CO2-Kompensationsangeboten sowie gezielter Öffentlichkeitsarbeit.

Stuttgart, 1. April 2021 – Seit Beginn dieses Jahres hat das Land Baden-Württemberg eine eigene Klimaschutzstiftung. In seiner ersten konstituierenden Sitzung hat der Stiftungsrat gestern unter dem Vorsitz von Umweltminister Franz Untersteller die Kernaufgaben definiert sowie die nächsten Arbeitsschritte der Stiftung festgelegt. „Die Stiftung allein wird mit den zu erwartenden Zinserlösen aus ihrem Vermögen sicher nicht die Welt retten können“, sagte Minister Untersteller, „aber sie kann mit guten Projekten und Angeboten einen Beitrag leisten. Und ich hoffe, dass sie eine Sogwirkung entwickeln wird, die dazu führt, dass sich andere anschließen und dass der Klimaschutzgedanke sich mehr und weiter in konkreten Klimaschutzmaßnahmen niederschlägt.“

Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, unter deren Dach die Klimaschutzstiftung angesiedelt ist, zeigt sich über die Ergebnisse der Sitzung zufrieden: „Es freut mich, dass das Profil der Klimaschutzstiftung nun klare Formen annimmt und wir uns mit konkreten Aufgaben und Zielen schnell an die Arbeit machen können. Die zügige Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen ist für den Klimaschutz von entscheidender Bedeutung – in Baden-Württemberg haben wir in dieser Hinsicht jetzt einen wichtigen Schritt gemacht.“

"Die zügige Umsetzung zielgerichteter Maßnahmen ist für den Klimaschutz von entscheidender Bedeutung"
Christoph Dahl

Drei Kernaufgaben der Klimaschutzstiftung

In der Stiftungsratssitzung definierten die Mitglieder aus Ministerien und Fraktionen drei zentrale Aufgaben: Erstens wird die Klimaschutzstiftung künftig eigene Programme zu Bildung und Forschung im Bereich Klimaschutz konzipieren, ausschreiben und durchführen. Analog zum Vorgehen der Baden-Württemberg Stiftung werden diese Programme landesweit ausgeschrieben und wettbewerblich vergeben. Zweitens werden Klimaschutzprojekte konzipiert und umgesetzt, durch die CO2-Emissionen kompensiert werden können. Dabei wird auch mit Partnern zusammengearbeitet, die CO2-Kompensationen in Projekten gemäß dem CDM (Clean Development Mechanism) Gold Standard oder einem vergleichbaren Standard durchführen. Für die Kompensation der Flugreisen der Landesverwaltung und Hochschulen, die beginnend mit dem Jahr 2020 der Klimaschutzstiftung zufließen, wird ein Konzept erarbeitet werden. Diese Kompensationen werden wie bisher in Projekte in Entwicklungsländern fließen. Darüber hinaus entwickelt die Klimaschutzstiftung Leitlinien zur CO2-Kompensation für Dritte sowie Unternehmen, die sich bereits aktiv für den Klimaschutz einsetzen. Auf diese Weise werden engagierte Unternehmen dabei unterstützt, ihre betrieblichen Nachhaltigkeitsziele effizienter zu erreichen. Drittens wird sich die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg künftig durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit für die Anliegen des Klimaschutzes einsetzen, etwa durch Informationsveranstaltungen, Kommunikationsprojekte oder Fachvorträge.

 

Nächste Schritte

Die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg wird in Kürze über ihre Website verschiedene Spendenmöglichkeiten anbieten, darunter auch in Klimaschutzprojekte des Kompensationsanbieters myclimate. Bis zur nächsten Stiftungsratssitzung soll die erste Programmkonzeption im Bereich Bildung oder Forschung ausgearbeitet werden. Das nächste große Programm, das im Herbst 2021 beschlossen werden könnte, soll auf Basis eines sogenannten Makeathons entstehen, einem praxisorientierten Ideenwettbewerb, an dem sich verschiedene Interessengruppen aus dem Land mit ihren Vorschlägen beteiligen können. Die Klimaschutzstiftung möchte offene Innovationskultur zum Teil ihrer Arbeit machen. Dafür wurde sie in ein Programm des Stifterverbands aufgenommen und wird als eines von drei Teams deutschlandweit in den kommenden Monaten von Coaches begleitet. In diesem Prozess sollen Methoden entwickelt werden, um möglichst viele Gruppen aus Öffentlichkeit und Klimaschutz in die Arbeit der Stiftung einzubinden.
Um persönliche CO2-Emissionen leicht zu erfassen und Bürgerinnen und Bürger zur CO2-Reduktion zu motivieren, entwickelt das Land derzeit eine Kompensations-App. Ausgleichszahlungen für Emissionen, die sich nicht vermeiden lassen, kommen exklusiv der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg zugute, die sie dann in Kompensationsprojekte investiert. Im Mai ist hierzu ein offener Workshop geplant, in dem Beteiligte aus unterschiedlichen Bereichen ihre Ideen zur CO2-Reduktion erarbeiten. Diese Tipps werden in die App aufgenommen und auf der Website der Klimaschutzstiftung vorgestellt.

 

Über die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg

Die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg ist mit einem Kapital von 49,5 Millionen Euro ausgestattet und unterstützt die Landesverwaltung bei ihrem Ziel der Klimaneutralität bis 2040. Dabei kompensiert sie den CO2-Ausstoß der dienstlich veranlassten Flugreisen der Landesministerien, der nachgeordneten Behörden und der Hochschulen. Auch Unternehmen, Landkreise und Kommunen sowie alle Bürgerinnen und Bürger können Kompensationszahlungen an die Stiftung leisten. Partner ist myclimate Deutschland, einer der führenden Anbieter für CO2-Kompensation und Klimaschutzberatung mit Sitz in Reutlingen. Das Vermögen der Klimaschutzstiftung wird im Rahmen der Vermögensverwaltung der Baden-Württemberg Stiftung durch das Finanzministerium Baden-Württemberg nachhaltig verwaltet. Eine detaillierte Übersicht aller Mitglieder des Stiftungsrats gibt es HIER. Weitere Informationen inklusive der Stiftungssatzung gibt es auf der Seite der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg.

 

Stiftungsprofil:

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.

Pressemitteilung als Download

Baden-Württemberg
Klimaschutzstiftung

Julia Kovar-Mühlhausen

Julia Kovar-Mühlhausen, Leiterin Kommunikation der Baden-Württemberg Stiftung.

Leiterin Klimaschutzstiftung
Tel +49 (0) 711 248 476-70
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