Zukunft entsteht durch den Drang, Neues entdecken und Bestehendes erklären zu wollen. In den Köpfen von Forschenden entsteht heute die Welt von morgen. Was motiviert sie? Woher kommt ihre Neugier? Wie erobern sie sich Freiräume? Und wie gehen sie mit Rückschlägen um? Vier Wissenschaftlerinnen aus dem Eliteprogramm für Postdocs geben Einblicke in ihren Forschungsalltag.
„Oft fällt es mir schwer, Dinge einfach hinzunehmen, wie sie sind. Ich will wissen, was sie ausmacht, wie sie zusammenhängen und ineinandergreifen.“
Eva Marie Muehe ist promovierte Biologin und Leitet das Team Pflanzen-Biogeochemie am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Im Rahmen ihres Stipendiums hat sie herausgefunden, dass Kadmium in Ackerflächen den Klimawandel verstärkt.
„Viele Forscherinnen und Forscher denken, die Gesellschaft interessiert sich nicht für ihr Projekt. Ich sehe das anders – und glaube an die Macht der Worte.“
Ewa Borowska hat an der Schlesischen Technischen Universität in Gleiwitz, Polen, in Umwelttechnik promoviert. Am Karlsruher Institut für Technologie untersucht sie, wie Antibiotika-Rückstände im Wasser zur Verbreitung von Resistenzen des Medikaments beitragen.
„Nicht gleich davon ausgehen, dass etwas nicht geht, sondern überlegen, wie es aussehen könnte, wenn es gehen würde.“
Nikol Rummel ist Professorin für Pädagogische Psychologie an der RuhrUniversität Bochum (RUB). Die Freiburgerin wirkt derzeit als stellvertretende Senatorin im Senat der RUB und ist unter anderem Sprecherin des Equal Opportunity Board des Exzellenzclusters CASA, das sich mit Cybersecurity beschäftigt.
„Als Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler muss man lernen, mit dem Unerwarteten zu rechnen und bei den Experimenten stets einen Plan B in der Tasche zu haben.“
Die promovierte Zoologin Penelope Whitehorn leitet eine Forschungsgruppe am IMK-IFU in Garmisch-Partenkirchen, das zum Karlsruher Institut für Technologie gehört. Ein Großteil ihrer Forschung konzentriert sich auf die Verbreitung und die Gesundheit von Hummeln unter veränderten Umweltbedingungen.
ELITEPROGRAMM FÜR POSTDOCS
Die Exzellenz von morgen: Die Baden-Württemberg Stiftung unterstützt jedes Jahr bis zu 15 herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die eine Professur anstreben. Die finanzielle Unterstützung ermöglicht es ihnen, eigenständig ein Forschungsprojekt zu leiten und vergleichsweise früh selbstständig in der akademischen Welt wirken zu können. Mehr Infos unter:
