WERKSTATTGESPRÄCH
Planetary Health
Am 26. November fand ein Werkstattgespräch zum Thema Planetary Health in der Stiftung statt.
Die Baden-Württemberg Stiftung engagiert sich für die Stärkung der demokratischen Handlungsfähigkeit und möchte mit der Veranstaltungsreihe WERKSTATTGESPRÄCHE einen offenen und geschützten Raum schaffen, in dem Expert:innen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenkommen und Lösungen erarbeiten können.
Planetary Health beschreibt die enge Verflechtung zwischen der Gesundheit des Menschen und dem Zustand der natürlichen Systeme unserer Erde.
Der Klimawandel, der Verlust an Biodiversität sowie die zunehmende Umweltverschmutzung stellen nicht nur Umweltprobleme dar, sondern beeinflussen zentrale Aspekte unserer Lebensgrundlagen: Sie gefährden unsere Gesundheit, schwächen die ökologischen Systeme und erfordern nicht zuletzt aufgrund extremer wirtschaftlicher Konsequenzen tiefgreifende gesellschaftliche Transformationen.
Im WERKSTATTGESPRÄCH Planetary Health haben wir mit Expert:innen erörtert, wie die Forschung gemeinsam mit Wirtschaft, Politik und Praxis neue Wege finden kann, um dieser komplexen Herausforderung wirksam zu begegnen.
Geschäftsführerin Theresia Bauer eröffnet das Werkstattgespräch und begrüßt die Gäste.
Im Impulsvortrag "Planetary Health – vom Wissen zum Handeln" spricht der Anästhesist Prof. Dr. med. Christian Schulz von KLUG (Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.) über den Zusammenhang zwischen der menschlichen Gesundheit und der Gesundheit des Planeten sowie die Entstehung der Metadisziplin Planetary Health.
Im zweiten Impulsvortrag "Konzepte von 'Gesundheit' in individuellen, kollektiven und planetaren Konstellationen - philosophische und ethische Perspektiven" beleuchtet Prof. Dr. Thomas Potthast (Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Universität Tübingen) die philosophische und gesellschaftliche Seite des Themenkomplexes.
Nach einer Kaffeepause geht es weiter mit Gesprächen in Kleingruppen. In vier Gruppen diskutieren unsere Gäste das weitläufige Überthema Planetary Health in Zusammenhang mit den konkreten Themen Gesundheit, Psychologie & Verhalten, Ökologie und Transformation. Die Gruppen entwickeln Ideen, Handlungsansätze und Empfehlungen dazu, welche Akteure miteinander zusammenarbeiten und welche Stellschrauben in der Forschung bewegt werden können, um positiv auf menschliche und planetare Gesundheit einzuwirken.
Nach einem arbeitsreichen Tag präsentieren die Gruppen ihre Ergebnisse. Die Ideen sind anschaulich und ambitioniert, einige Punkte kristallisieren sich in verschiedenen Gruppen heraus: wir brauchen mehr inter- und transdisziplinäres Arbeiten, mehr Anreize für Bürger:innen und klare Ziele.
Im Fishbowl-Format sind alle Gäste eingeladen, die Ideen aus den Gruppen gemeinsam weiterzuentwickeln. Besonders die Vernetzung zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürger:innen ist wichtig für eine erfolgreiche gemeinsame Entwicklung. Auch das Stichwort der Kipp-Punkte kommt verstärkt auf: Im negativen Sinne müssen gefährliche Kipp-Punkte verhindert werden, aber soziale Kipp-Punkte können auch positive Einflüsse haben: Impulse für mehr Gesundheit können ein gesellschaftliches Momentum entwickeln und positive Entwicklungen und mehr Bewusstsein für die Vernetzung zwischen der Gesundheit des Planeten und der eigenen Lebenswelt und Gesundheit beschleunigen.