Was wir von Kindern lernen können
Erwachsenenbildung

Erwachsene können von Kindern lernen, authentisch zu sein, die kleinen Dinge zu genießen. Einfach mal abzuschalten, unbefangen zu sein. Ihre Fantasie zu nutzen. Im Hier und Jetzt zu leben, neugierig zu bleiben – und davon zu profitieren.

Nina Schick

Mehr lachen

Kinder lachen bis zu 400-mal am Tag, Erwachsene nur noch 15- bis 20-mal, belegen Studien. Dabei ist Lachen gesund: Es aktiviert 300 Muskeln am ganzen Körper. Die Atmung wird intensiviert, der Körper mit Sauerstoff geflutet. Das Gehirn schüttet Glückshormone aus, dafür sinken die Stresshormone. Sogar das Immunsystem wird durch Lachen gestärkt. Die gute Nachricht für Erwachsene: Wer mit Kindern zusammen ist, lacht häufiger.

Tränen laufen lassen

Wenn wir weinen, finden Gefühle wie Freude, Trauer, Angst und Wut ein Ventil. Weinende zeigen, dass sie verletzlich sind und Trost brauchen. Diese Form der Kommunikation löst beim Gegenüber Empathie aus. Babys weinen jeden Tag, im Kindesalter wird es je nach Entwicklung, Erziehung und Veranlagung immer weniger. Nach einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Augenheilkunde weinen Frauen im Schnitt bis zu 64-mal im Jahr, Männer bis zu 17-mal – dabei kann das Zurückhalten von Tränen das Risiko für Krankheiten wie Bluthochdruck erhöhen.

Spielend lernen

Kinder lernen beim Spielen. Nur: Sie spielen nicht, um zu lernen. Spielen ist für sie Selbstzweck – das Lernen erfolgt nebenbei. Ein Kind spielt freiwillig, aus Freude an der Sache selbst. Es probiert sich aus, lernt die Welt um sich herum kennen, erlebt seine eigenen Gefühle. Dabei verändert sich das Spiel je nach Entwicklungsstufe. Säuglinge schmecken, hören, greifen und fühlen. Kleinkinder bauen und stellen fest, dass sie Dinge erschaffen können. Mit der Fantasie des Kindesalters verwandeln sich erst Gegenstände in andere Dinge: Sand zu Kuchen, Klötze in Häuser. Dann schlüpft das Kind selbst in andere Rollen, wird Mutter oder Vater, Löwe, Baby. Schließlich folgt das Spiel nach Regeln, bei denen man gewinnen und verlieren kann. Jede Spielphase erfüllt ihren eigenen Zweck. Auch Erwachsene hält Spielen geistig flexibel. „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, sagte Friedrich Schiller.

Hilfe holen

Kinder sind auf Erwachsene angewiesen. „Kannst du mir helfen?“ ist ein wichtiger Satz der ersten Lebensjahre. Und wie schön ist es, ihn seltener zu brauchen und eigenständig zu werden! Allerdings: Der Mensch ist ein soziales Wesen. Schwäche zu zeigen, stärkt Bindungen – und gemeinsam schaffen Menschen Dinge, die sie alleine nicht schaffen können. Auch Erwachsene dürfen sich Unterstützung holen, wenn sie diese brauchen!

Unbefangen sein

Vieles, was Kinder tun, machen sie intuitiv, ungekünstelt. Der Maler Pablo Picasso versuchte, sich diese Fähigkeit neu anzutrainieren. Dazu beobachtete er gerne Kinder, die mit Kreide etwas aufs Pflaster malten. „Ich lerne oft dabei“, soll er gesagt haben. „Ich konnte schon früh zeichnen wie Raffael, aber ich habe ein Leben lang dazu gebraucht, wieder zeichnen zu lernen wie ein Kind.“

Einfach mal abschalten

Bis zum Kindergartenalter ist es für die meisten Kinder selbstverständlich, tagsüber eine Schlafphase einzulegen. Spätestens im Grundschulalter ist der Mittagsschlaf dann passé. Und während in Spanien die Siesta Tradition hat und ganz Japan das öffentliche Nickerchen „Inemuri“ in U-Bahnen und Konferenzen praktiziert, gilt in Deutschland ein Schläfchen tagsüber erst wieder im Rentenalter als akzeptabel. Dabei macht der Mittagsschlaf, belegen mehrere Studien, das Gehirn wieder fit, er stärkt das Gedächtnis, senkt das Risiko für Demenz und erhöht die Chance auf einen Geistesblitz. Anders als bei Kindern sollte die Pause nicht in den Tiefschlaf abgleiten – der 20-minütige Power-Nap ist das Ziel. Die Forschung ist sich aber uneins, ob man täglich oder nur gelegentlich Siesta halten soll.

Im Moment leben

Erwachsene lernen sie mühsam in Kursen, Kinder haben die Fähigkeit von Natur aus: Achtsamkeit. Sie leben im Moment, sind mit ihrem Geist vollständig bei der Sache, die sie gerade machen, lassen sich nicht von Erinnerungen oder Planungen ablenken, nehmen wahr, ohne zu bewerten. Wer Achtsamkeit als Erwachsener wieder erlernt, senkt sein Risiko für Depressionen.

Verzeihen können

In den ersten Lebensjahren sind Kinder nicht nachtragend. Sie können sich schnell und heftig streiten, dann aber schon nach kürzester Zeit wieder friedlich miteinander spielen. Auch wenn das Gefühlsleben mit den Jahren komplexer wird und Verletzungen tiefer gehen, können Erwachsene von der Versöhnlichkeit der Kinder lernen: Es heilt die Seele, sich selbst und anderen zu verzeihen. Und eine polarisierte Gesellschaft braucht Menschen, die aufeinander zugehen können.

Verrückte Sachen machen

Der Physiker Konstantin Novoselov nimmt sich gern Zeit für Experimente. „Ich mache einfach alle möglichen verrückten Sachen, die möglicherweise zu nichts führen, wenn aber doch zu etwas, dann zu einer großen Überraschung“, sagte er im Interview mit dem Wissenschaftsportal ScienceWatch.com. Schon als Kind hatte Novoselov Freude am Ausprobieren: Schießpulver produzieren oder Metalle schmelzen. Bei einem seiner Forschungsexperimente begann er mit seinem Kollegen Andre Geim, mit Tesafilm dünne Schichten von einem Graphitblock abzulösen. Irgendwann waren die Schichten so dünn, dass sie nur noch ein einziges Atom hoch waren. Dieses zweidimensionale Kohlenstoffgitter trägt den Namen Graphen und ist superstabil, biegsam und stromleitend. Es wird bei der Herstellung von interaktiven Touchpads eingesetzt. Viele weitere Anwendungen werden noch erforscht, dazu gehören Displays zum Aufrollen oder die Nutzung in der Energieerzeugung und -speicherung. Novoselov und Geim erhielten im Jahr 2010 für ihre Entdeckung den Physik-Nobelpreis. Novoselov war damals erst 36 Jahre alt.

Staunen können

Kinder begegnen dem Leben mit staunenden Augen, über das Staunen erschließt sich ihnen die Welt. Staunen ist der Anfang der Philosophie, heißt es bei Platon und Aristoteles. Viele Erwachsene blicken sehr nüchtern auf die Welt. Zu staunen, hieße zuzugeben, überrascht zu sein, etwas nicht einordnen zu können. Dabei macht Staunen Menschen auch zu sozialeren Wesen, haben Forschende um den US-Psychologen Paul Piff festgestellt: Wer staunen kann, nimmt sich selbst nicht so wichtig. Also Augen auf – und die Welt neu entdecken.

Mehr rumhüpfen

Kinder bewegen sich aus eigenem Antrieb – sofern ihr Umfeld das zulässt. Sie hüpfen auf dem Sofa, springen in Pfützen, balancieren auf dem Bordstein, rennen scheinbar grundlos auf freier Strecke los. Die Bewegung ist notwendig für ihre körperliche und seelische Entwicklung. Der kindliche Bewegungsdrang sollte Vorbild sein: Rund 1,8 Milliarden Erwachsene weltweit bewegen sich zu wenig, schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dabei ist zu langes Sitzen laut WHO eines der größten gesundheitlichen Risiken überhaupt.

Erfolgreich scheitern

„Übung macht den Meister“ lautet ein uraltes Sprichwort. Wie viel Übung dahintersteckt, wenn Kinder laufen lernen, hat die New Yorker Psychologin Karen Adolph untersucht. Sie filmte Hunderte elf bis 14 Monate alte Kleinkinder bei deren Gehversuchen. Im Schnitt machte ein Kind 2.368 Schritte pro Stunde – und fiel dabei 17-mal hin. Mit enormer Beharrlichkeit verfolgen Kinder ihre Ziele, zwischenzeitliche Misserfolge inbegriffen. Erst später gesellt sich die Scham zu den Fehlern, gerade im Arbeitsleben wollen Menschen gerne perfekt erscheinen. Unternehmen haben sich in den vergangenen Jahren bemüht, eine „positive Fehlerkultur“ zu etablieren, die Fehler als Lerngelegenheiten begreift. Mit überschaubarem Erfolg: Gerade Führungskräfte gehen oft mit schlechtem Beispiel voran und versuchen, eigene Versäumnisse unter den Teppich zu kehren, ermittelte eine Studie des Beratungsunternehmens Ernst & Young. Also: aufstehen, besser machen.

Fragen fragen

Mehrere Hundert Fragen stellt ein vierjähriges Kind am Tag. Warum ist die Welt so, wie sie ist? In der Schule zählte die US-Psychologin Susan Engel: 20 Meldungen mit Zwischenfragen zum Unterricht in der ersten Klasse, noch zwei in der fünften. Dabei ist Neugier der Trieb, mit dem der Mensch sich Wissen aneignet. Echte Fragen zeigen auch Offenheit, Unwissen, Unsicherheit, sie machen nahbar. Zeit, einander wieder mehr Fragen zu stellen – und offen zuzuhören.

Kleine Dinge schätzen

Kinder haben einen Blick für Details: sei es der bunte Hut der winzigen Figur im Wimmelbild, ein Marienkäfer im Gras oder das glänzende Geschenkband, das interessanter ist als das Geschenk selbst. Erwachsene blenden Kleinigkeiten oft aus, nehmen Dinge nur nach Wert und Wichtigkeit wahr – und verlernen dabei, die kleinen Dinge wertzuschätzen und mit mehr Freude durchs Leben zu gehen.

Um die Ecke denken

Was kann man aus Büroklammern basteln? Die meisten erwachsenen Menschen geben etwa zehn Antworten. Genies fallen ein paar Dutzend Antworten ein. Kindergartenkindern: bis zu 200! Das Denken von Kindern ist noch nicht „geschult“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Kinder verknüpfen intuitiv die verschiedensten Aspekte, nehmen unterschiedliche Perspektiven ein. Sie denken um die Ecke, Fachwort: lateral. Erst in der Schule lernen sie das lineare, also geradlinige Denken – und haben mit zwölf Jahren dann so wenige Büroklammer-Einfälle wie Erwachsene. Denn sie bauen nun die einzelnen Denkschritte logisch aufeinander auf. Im Erwachsenenalter wird laterales Denken dann wieder mühsam als Kreativitätstechnik eingeübt. Denn allein mit dem logischen linearen Denken lassen sich nicht alle Probleme lösen. Oder wie Albert Einstein sagte: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“

Zeit haben

Zeitdruck ist der Faktor, der am stärksten das psychische Wohlbefinden von Erwerbstätigen beeinträchtigt, weiß man aus Umfragen. Schon früh müssen Kinder lernen, sich in den engen Zeitplan der Erwachsenen einzufügen. Morgens geht es rechtzeitig los zur Kita. Dabei wäre es doch gerade viel wichtiger, den höchsten Lego-Turm aller Zeiten zu bauen! Denkanstoß für Erwachsene: Ist der nächste Termin wirklich unumstößlich?

Komfortzone verlassen

Kinder machen viele Dinge zum allerersten Mal, sie müssen viel mehr unbekannte Situationen bewältigen als Erwachsene: Laufen üben, sich auf neue Umgebungen einstellen, Fahrradfahren lernen, klettern … Immer wieder stehen sie vor Hürden, testen ihre Grenzen aus und verschieben sie. Erwachsene haben es leichter, in ihrer Komfortzone zu bleiben – und könnten von Kindern lernen, mal wieder mutig Neues auszuprobieren.

Offen sein

Der Aktivist Raúl Krauthausen, der kleinwüchsig ist, Glasknochen hat und einen elektrischen Rollstuhl fährt, berichtet immer wieder von Begegnungen mit Kindern. Dann hört er Äußerungen wie: „Guck mal, ein Baby-Mann!“ Krauthausen sagt: „Das Anstrengende bei den Begegnungen sind die Eltern.“ Oft schimpften sie in solchen Fällen mit ihren Kindern und zerrten sie weg. Zu Unrecht, sagt Krauthausen: Kinder hätten Fragen, seien aber auch viel schneller bereit, ihn als den Menschen jenseits der Behinderung zu sehen. Kinder können mit viel mehr Offenheit auf andere Menschen zugehen. Sie werden zugleich aber auch geprägt von den Stereotypen ihrer Umwelt. Das beginnt in den ersten Lebensjahren. Überzeugungen und Bewertungen sind Teil der Entwicklung und notwendig, um sich in der Welt zu orientieren. Es liegt in der Verantwortung der Eltern und des Umfelds, dabei keine Abwertungen und Vorurteile zu vermitteln. Eine gute Gelegenheit, zu überprüfen, wie es um die eigene Offenheit bestellt ist.

Freunde finden

Im Kindergarten, in der Schule, auf dem Spielplatz, beim Sport: Kinder haben ständig neue Begegnungen. Sie spielen gemeinsam, erleben gemeinsam, teilen Essen und lassen unbeschwert Nähe zu. Oft schließen sie schnell und herzlich Freundschaften. Im Erwachsenenalltag schwindet die Zeit, sich um Freunde zu kümmern oder gar neue Freunde zu finden. Wer ganz ohne freundschaftliche Beziehungen lebt, schadet sich in etwa so, als würde er rauchen, belegt eine medizinische Studie der Flinders-Universität in Adelaide (Australien). Neue Begegnungen gibt es jedoch immer wieder. Und vielleicht wird auch mal eine Freundschaft daraus.

Geschichten erfinden

„Erzähl mir eine Geschichte, bitte!“ Kinder lieben Geschichten, egal, ob sie zuhören oder sie sich selbst ausdenken. Über Geschichten lernt das menschliche Gehirn, Informationen zu verarbeiten und Dinge mit gedanklichem Abstand zu betrachten. Gerade über erfundene Geschichten entdecken Kinder neue Möglichkeiten, ihre Umwelt neu zu begreifen und abstrakt über sie nachzudenken. Kreative Fähigkeiten, die auch Erwachsene in ihrem komplexen Alltag brauchen. Warum nicht mal gemeinsam eine gute Geschichte erfinden?

Singen ohne Hemmungen

Eltern kennen das: Ein Kind sitzt versunken im Spiel auf dem Boden und singt dabei vor sich hin. Ausgedachtes, Aufgeschnapptes oder erlernte Lieder. In Kindertagesstätten gehört Singen zum pädagogischen Programm, denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich Singen positiv auf die sprachliche Entwicklung, das Gedächtnis und die motorischen Fähigkeiten auswirkt. Zum Glück singen Kinder ohne Angst davor, die Töne nicht zu treffen. Das geht den meisten beim Erwachsenwerden verloren. Wer fürchtet, falsch zu singen, lässt es bleiben. Dabei ist Singen erwiesenermaßen auch für Erwachsene gesund: Es verbessert die Haltung, stärkt den Kreislauf, das vegetative Nervensystem und die Abwehrkräfte. Bei Mitgliedern von Gesangsgruppen und Chören stellte eine Studie in den 1990er-Jahren sogar eine höhere Lebenserwartung fest. Besonders gesundheitsfördernd wirkt die Atemtechnik geübter Sängerinnen und Sänger. Doch auch schon die kleine Gesangseinlage unter der Dusche beflügelt: Der Körper schüttet Glückshormone aus.

Wut nutzen lernen

Kinder schreien, toben, brüllen. Es ist wichtiger Teil ihrer Entwicklung, die eigenen Emotionen regulieren zu lernen. Idealerweise tun sie das, indem ihnen Erwachsene helfen, ihre Gefühle zu benennen und dabei keine Emotion zu verurteilen. Kindern, besonders Mädchen, wird aber oft beigebracht, dass sie zum Beispiel nicht wütend sein dürfen. Stattdessen lernen sie, Wut als sozial unerwünschte Emotion nach innen zu leiten, auch noch im Erwachsenenalter. Dabei macht dauerhaft unterdrückter Zorn krank: Die Folgen können Bluthochdruck, Magenschäden und auch Depressionen sein, sagt US-Psychologe Raymond DiGiuseppe. Dabei brauchen auch negative Gefühle ihren Platz. Und Wut hat auch positive Aspekte: Sie kann die nötige Energie freisetzen, Dinge entschlossen zu verändern. Es ist nie zu spät, zu lernen, der Wut angemessen Ausdruck zu verleihen.

Zu sich selbst stehen

Hab ich da einen Fleck auf der Bluse? Was sollen bloß die Nachbarn denken? Darf ich das wirklich sagen? Solche Erwachsenengedanken kennen Kinder nicht. Kleid über Rock über Hose anziehen? Ist halt heute bei mir angesagt! Kinder leben nicht in dem Glauben, dass andere sie ständig beurteilen. Sie bleiben sich selbst treu. Wer sich das beibehält, braucht als Erwachsener nicht mühsam aus Ratgebern zu lernen, wie es gelingt, Authentizität auszustrahlen.

Hyperoptimistisch sein

Menschen stellen oft einen Zusammenhang her zwischen einer negativen Erfahrung und einer aktuellen Situation. Diesen Pessimismus kennen Kinder nicht, sie sind optimistischer, ignorieren negative Erfahrungen und sehen eher das Gute in Menschen und Situationen. Laut einer Studie, die 2022 im Journal of Experimental Psychology veröffentlicht wurde, sind jüngere Kinder (8–9 Jahre) sogar „hyperoptimistisch“ – und viel optimistischer als Jugendliche (16–17 Jahre). Die Forschenden raten, den Optimismus von Kindern als wichtige Ressource für ein resilientes Leben zu unterstützen. „Es wird schon gutgehen“ – diese Einstellung macht auch Erwachsenen das Leben leichter!

Natur erleben

Auf Bäume klettern, Käfer beobachten, durch Bäche waten! Eine Vielzahl von Studien belegt die positive Wirkung der Natur auf die kindliche Entwicklung. Sie bietet Heranwachsenden einen vielfältigen Entdeckungsraum und die Möglichkeit, Herausforderungen aus eigener Kraft zu meistern. Das Beste daran: Kinder schätzen die Natur von sich aus. „In der Natur spielen Kinder länger, lieber und weniger allein“, sagt der Erziehungswissenschaftler Ulrich Gebhard. Auch Erwachsene wissen meist um die wohltuende Wirkung von Natur. Umfragen zeigen aber, dass immer mehr Menschen weniger Zeit in der Natur verbringen – und mehr im digitalen Raum unterwegs sind. Auch bei jungen Menschen sinkt das Wissen über einheimische Tier- und Pflanzenarten und die Bereitschaft, sich für die Natur einzusetzen, belegt eine aktuelle Studie des Instituts für Ökologie der TU Berlin. Also: mal weg vom Smartphone und wieder raus in die Natur!

Eigene Worte finden

„Papa hat keine Datenblumen mehr am Handy“: Kindliche Wortschöpfungen entstehen durch Kreativität, Verplappern oder Verhören – ein Wort wie Datenvolumen ist noch nicht so leicht zu verstehen. Oft finden sie dauerhaft Eingang in die Familiensprache, wie zum Beispiel die logisch gebildete Form „unbegeistert“, die nicht im Duden zu finden ist. Kinder kennen keine Floskeln, sie suchen und schaffen sich ihre eigene Sprache – ein wohltuender Kontrast zu abgenutzten Phrasen und Manager-Denglisch.

Witze erzählen

Kinder erzählen gerne Witze – oft auch dieselben, immer und immer wieder. Kennen Sie den? „Was essen Hunde gern? Bellkartoffeln.“ Oder den: „Wonach riecht es in der Villa Kunterbunt? Nach Pippi!“ Sigmund Freud sah in Humor eine Methode, das Leben zu bewältigen, Spannungen abzubauen und Konflikte abzuwehren. Ein Witz stärkt auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit und kann ein Gespräch in Gang bringen. Wann haben Sie das letzte Mal einen erzählt?