Mit Hightech backen
Welcher Hobbybäcker kennt es nicht? Beim Glasieren von Gebäck tropft Flüssigschokolade daneben, Finger und Küchentisch kleben. Die Schülerinnen Laura Santalucia, Nele Rapp und Sophie Anzer haben eine clevere Lösung entwickelt: einen Glasierautomaten. Durch eine Schublade schiebt man ein Gebäckbällchen in ein Gehäuse aus Holz und Plexiglas. Dort wird es von einem programmierbaren Roboterarm ergriffen, in Glasur und Streusel getunkt und über eine Schublade wieder ausgegeben. Sauber und einfach.
Die zündende Idee kam den Mädchen vom Thomas-Strittmatter-Gymnasium in St. Georgen beim Backen. „Wegen der Kleckerei musste man hinterher so viel putzen, dass Backen gar keinen Spaß mehr machte“, erklärt Laura, 13. Rund sechs Monate bauten die drei an ihrer Konstruktion. Sie eigneten sich Kenntnisse in der Programmiersprache Arduino an und feilten an jeder noch so kleinen Codezeile, unterstützt von einem Schüler der Kursstufe. „Manchmal reicht schon ein Zeichen zu viel oder zu wenig – und nichts funktioniert mehr“, berichtet Nele, 12.
Ihr Projekt präsentierten die drei beim Artur Fischer Erfinderpreis 2025 (AFE) – und holten in der Kategorie „Bis Klasse 7“ den ersten Platz. „Es ist einfach cool, wenn andere Leute sich für deine Erfindung interessieren“, sagt Nele. „Wir freuen uns natürlich riesig über den ersten Preis“, sagt Laura. „Das war ein großartiges Gefühl auf der Bühne!“ Das AFE-Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro kommt genau richtig, denn als Nächstes wollen die jungen Erfinderinnen ihren Apparat ausbauen und größere Backwaren wie etwa Donuts glasieren. Dafür brauchen sie einen kräftigeren Greifarm. Eine St. Georgener Firma stellt ihn zur Verfügung. Auch Neles Bruder Lasse, 12, ist inzwischen Teil des Teams. Alle sind sicher: Der neue Glasierautomat wird ein voller Erfolg.
Text: Sylvia Rizvi