Durch Tests Infektionsketten verhindern
Durch breit angelegte Testungen können erkrankte Personen frühzeitig identifiziert, in Quarantäne geschickt und medizinisch behandelt werden. Ihre Kontaktpersonen können ebenfalls schnell isoliert und behandelt werden. Tests helfen also, die Ausbreitung des Virus aufzuhalten oder zu kontrollieren, sodass sich Infektionsketten und -cluster gar nicht erst bilden. Damit dieses Prinzip funktioniert, kommt es allerdings auf das richtige Testverfahren an, denn nicht jeder Test am Markt ist auch medizinisch valide.
Im CoVLAB werden molekulargenetische Virustests angewandt, die akute Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus nachweisen. „Mit der so genannten PCR-Methode nutzen wir den Goldstandard unter den Testverfahren – also die aktuell beste verfügbare Option. So können wir charakteristische Teile des Viruserbguts schon zu Beginn der Infektion sicher nachweisen, wenn sie erst in geringsten Mengen vorliegen. Die Ergebnisse werden noch am Tag der Abnahme übermittelt – im Einzelfall können wir den gesamten Prozess von der Probenentnahme und Laboranalyse in weniger als 60 Minuten abwickeln“, sagt Prof. Dr. med. Michael Neumaier, medizinisch-wissenschaftlicher Leiter von CoVLAB.
Im Unterschied dazu gibt es auch Antikörpertests. Diese zeigen, ob sich das Immunsystem einer Person bereits mit dem Virus auseinandergesetzt hat – eine Information, die für die Beurteilung der Durchseuchung in der Bevölkerung von erheblichem Wert ist. Derzeit sind die Ergebnisse der verfügbaren Tests auf Antikörper gegen SARS-CoV-2 für breit angelegte Untersuchungsreihen in ihrer Aussagekraft noch nicht in jedem Fall belastbar. Im CoVLAB werden sie daher erst eingesetzt, wenn ausreichend valide Immuntests zur Verfügung stehen. Aktuell läuft dazu unter Regie der Universitätsmedizin Mannheim eine Studie (www.immunitor.de).
Anbindung an die Pandemieforschung
Die im CoVLAB entnommenen Proben und gewonnenen Testergebnisse können – mit Einwilligung der getesteten Personen – anonym archiviert und für laufende und spätere wissenschaftliche Studien verwendet werden. Hierdurch leistet CoVLAB wertvolle Unterstützung bei der Gewinnung neuer Erkenntnisse im aktuellen Infektionsgeschehen und zur Dynamik der Pandemie. Entsprechend können die mit dem CoVLAB jetzt geschaffenen Strukturen und Strategien auch bei der Prävention von Ausbrüchen oder der Eindämmung künftiger Pandemien bedeutsam sein.
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