Wie können wir nachhaltig bauen? Klimaschutzstiftung startet Forschungsprogramm

  • Mit dem Programm Zirkuläres Bauen unterstützt die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg Forschung zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Bau- und Gebäudesektor
  • Verknüpfung von Wissenschaft und konkreten Anwendungsmöglichkeiten im Fokus
  • Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung: „Wenn wir es schaffen, die Kreisläufe im Gebäudesektor zu schließen, wäre das ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität. Die Wiederverwertbarkeit von Materialien und Bauteilen muss dafür schon bei deren Herstellung mitgedacht werden.“

Bau, Betrieb und Abriss von Gebäuden sind arbeits- und ressourcenintensiv, und gehören damit zu den Haupttreibern des Klimawandels. Global betrachtet ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 40 Prozent des menschenverursachten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Dazu kommen die Abfälle, wie etwa Bauschutt, die rund 80 Prozent des Gesamtaufkommens von Abfällen in Baden-Württemberg ausmachen. Zahlen, die klar machen: Auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft muss sich in diesem Bereich viel ändern. Mit ihrem neuen Programm Zirkuläres Bauen: Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft treibt die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg den Wandel hin zu einer nachhaltigeren Bauwirtschaft voran. Dafür stellt die Stiftung insgesamt 1 Mio. Euro für Forschungsprojekte zur Verfügung. Die Ausschreibung startet heute (12. September 2023).

Ziel des sogenannten zirkulären Bauens ist es, den Ressourcen- und Materialverbrauch von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zum Abriss der Gebäude zu reduzieren und gleichzeitig deren Nutzungsdauer zu verlängern. Bauteile sollen nicht mehr produziert und verbraucht, sondern wiederverwendbar hergestellt werden und so in einem Nutzungskreislauf verbleiben. Deshalb wird in diesem Zusammenhang häufig auch von “Kreislaufwirtschaft” gesprochen.

"Wenn wir es schaffen, die Kreisläufe im Gebäudesektor zu schließen, wäre ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität geschafft."
Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung

„Wenn wir es schaffen, die Kreisläufe im Gebäudesektor zu schließen, wäre ein großer Schritt in Richtung Klimaneutralität geschafft“, sagt Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung, unter deren Dach die Klimaschutzstiftung BW angesiedelt ist. „Dafür muss die Wiederverwertbarkeit von Materialien und Bauteilen schon bei deren Herstellung mitgedacht werden. Mit unserem Programm wollen wir eine möglichst umfassende und anwendungsorientierte Forschung ermöglichen.“

Im Forschungsprogramm Zirkuläres Bauen geht es sowohl um technisch-planerische Fragen, beispielsweise der Demontage, Aufbereitung und Wiederverwendbarkeit von Baumaterialien, als auch um sozialwissenschaftliche Themen. Letztere nehmen die politischen, verwaltungstechnischen und juristischen Zusammenhänge des zirkulären Bauens in den Blick, etwa Fragen der Normung und Zertifizierung, der Gewährleistung oder der Versicherbarkeit von Bauteilen, die mehr als einmal verbaut werden.

Gefördert werden vor allem Forschungsansätze mit ausgeprägtem Praxisbezug sowie Anwendungsmöglichkeiten auf lokaler und regionaler Ebene. Akteure aus der Abfall- und Bauwirtschaft, Eigentümerinnen und Eigentümer von öffentlichen und privaten Gebäuden oder Wohnungsbaugesellschaften und Planungsbüros sollen in die Forschungsprojekte eingebunden werden. Förderberechtigt sind ausschließlich Forschungseinrichtungen. Die Ausschreibung läuft bis zum 15.12.2023. Der Start der ersten Projekte ist für das zweite Quartal 2024 geplant.

 

Über die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg

Die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg ist eine Tochter der Baden-Württemberg Stiftung. Sie begleitet die Menschen im Land auf dem Weg zur Klimaneutralität. Dabei begreifen wir den Klimawandel als gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die alle Lebensbereiche umfasst. Wir reagieren mit wirkungsvollen Klimaschutzprogrammen in Baden-Württemberg und Kompensationsangeboten. So stärken wir Baden-Württembergs Vorreiterrolle im Klimaschutz und gestalten positiv unsere gemeinsame Zukunft. Weitere Informationen und eine Übersicht über die Mitglieder des Stiftungsrats unter www.klimaschutzstiftung-bw.de

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Michael Pfeiffer

Michael Pfeiffer

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