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Programm für verantwortliche Künstliche Intelligenz gestartet
12.03.2020 10 neue Forschungsprojekte im Land
Die Baden-Württemberg Stiftung hat ein neues Forschungsprogramm für einen gemeinwohlorientierten Umgang mit Künstlicher Intelligenz ins Leben gerufen. Insgesamt zehn neue Projekte starten jetzt in Baden-Württemberg und werden mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert.
Stuttgart, 12.03.2020. Ob autonomes Fahren, Medizintechnik oder Social Media: Künstliche Intelligenz spielt in vielen Technikbereichen eine zunehmend wichtige Rolle – und wirft dabei grundlegende ethische Fragen auf. Das neue Forschungsprogramm der Baden-Württemberg Stiftung untersucht in unterschiedlichen Lebensbereichen, wie eine verantwortungsvolle und gemeinwohlorientierte Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) gestaltet werden muss. Es richtet sich damit insbesondere an die Sozial- und Geisteswissenschaften. Darüber hinaus sollen in diesem Forschungsprogramm in enger Zusammenarbeit von Technik-, Sozial- und/oder Geisteswissenschaften konkrete Lösungswege für einen sozialverträglichen Einsatz von KI-Technologien erforscht und entwickelt werden. Aus insgesamt 38 Anträgen hat eine Jury aus Fachleuten im Februar zehn Projekte aus Freiburg, Heidelberg, Mannheim, Stuttgart und Tübingen ausgewählt, die in den kommenden Jahren gefördert werden. Insgesamt finanziert die Baden-Württemberg Stiftung die KI-Forschung im Land mit vier Millionen Euro.
Die Menschen müssen im Zentrum stehen
„Künstliche Intelligenz ist eines der zentralen Themen unserer Zeit und wird uns in Zukunft noch stärker beschäftigen, weil KI in immer mehr Lebensbereichen zum Einsatz kommt“, erklärt Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. „Es ist daher unverzichtbar, dass der Einsatz von KI möglichst verantwortungsvoll und gemeinverträglich geschieht. Künstliche Intelligenz birgt enormes wissenschaftliches und wirtschaftliches Potenzial. Die Bedürfnisse der Menschen müssen aber bei allen Entwicklungen immer im Zentrum stehen. Dazu möchten wir mit unserem Programm beitragen.“
KI-Programm mit breitem Themenspektrum
Die Themen der ausgewählten Projekte zur Verantwortlichen Künstlichen Intelligenz in Baden-Württemberg sind sehr breit gestreut: Sie reichen von der politischen Steuerung von KI über Technologiefolgenabschätzung bis hin zur partizipativen Gestaltung von KI. Fokussierte Anwendungsdomänen sind der Gesundheitsbereich, autonomes Fahren, die Mensch-Maschine-Kommunikation und vertrauenswürdige Algorithmen. Adressiert werden unter anderem rechtliche Fragen, gesellschaftliche Problemstellungen, Transparenz, Erklärbarkeit, der Schutz der Privatsphäre und Fairness.
Folgende Projekte sind dabei:
Universität Freiburg, Research Group "Responsible Artificial Intelligence", Freiburg Institute for Advanced Studies: Interpretable Artificial Intelligence Systems for Trustworthy Applications in Medicine, Leitung: Dr. Philipp Kellmeyer
Ruprecht-Karls Universität Heidelberg, Universitätsklinikum Heidelberg, Institut für Medizini-sche Psychologie: Verantwortliche Künstliche Intelligenz in der Arzt-Patient-Kommunikation, Leitung: Prof. Dr. Beate Ditzen
Pädagogische Hochschule (PH) Heidelberg, Forschungsmethoden nach dem Mixed-Methods-Ansatz, Fakultät für Erziehungs- und Sozialwissenschaften, Institut für Erziehungswissenschaften und Universität Heidelberg, Netzwerk Alternsforschung: KI-gestützte Sprachassistenz für ältere Menschen mit und ohne Behinderung, Leitung: Dr. Anna Schlomann und Prof. Dr. Hans-Werner Wahl
Universität Mannheim, Fakultät für Sozialwissenschaften, Statistik und sozialwissen-schaftliche Methodenlehre: Fairness in Automated Decision-Making, Leitung: Prof. Dr. Frauke Kreuter
Universität Mannheim, Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik: Kartellrechtskonforme KI - Erkennen und Verhindern von Preisabsprachen bei KI-basierter Preisbildung, Leitung: Prof. Dr. Heiko Paulheim
Universität Mannheim, Fakultät für Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsmathematik, FIZ Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH und Karlsruher Institut für Technologie, Institut für Wirtschaftsinformatik und Marketing (IISM): Responsible News Recommender Systems, Leitung: Prof. Dr. Heiko Paulheim, Prof. Dr. Harald Sack und Prof. Dr. Christof Weinhardt
ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim: Turing Markets – Using the market design toolbox to develop algorithm checking procedures, Leitung: Dr. Dominik Rhese
Ferdinand-Steinbeis-Gesellschaft für transferorientierte Forschung gGmbH der Steinbeis Stiftung, Ferdinand-Steinbeis-Institut / Universität Stuttgart: Empfehlungen zu einem wertekonformen KI-Einsatz durch fallspezifische Governance-Konzepte, Leitung: Prof. Dr. Heiner Lasi und Prof. Dr. Hans-Georg Kemper
Universität Tübingen, Exzellenzcluster „Maschinelles Lernen: Neue Perspektiven für die Wissenschaft“ und Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW): Artificial Intelligence, Trustworthiness and Explainability, Leitung: Dr. Eric Raidl und Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn
Fraunhofer Gesellschaft, FhG IAO und Universität Tübingen, Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW): Transparenter Datenautonomie Meta-Assistent, Leitung: Prof. Dr. Anette Weisbecker und Dr. Wulf Loh