Aktuelle Studien belegen, dass in Deutschland die Gefahr von Kinderarmut zunimmt. Im gesamten Bundesgebiet stieg zwischen 2011 und 2015 die Anzahl derjenigen Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren in Familien, die Grundsicherung nach dem SGB II erhalten, um 52.000 auf 1.931.474. Das höchste Armutsgefährdungsrisiko tragen dabei stets Kinder und Jugendliche, die in Einelternfamilien oder gemeinsam mit zwei oder mehr Geschwistern aufwachsen sowie Kinder und Jugendliche, die eine Migrationsgeschichte haben. Armutserfahrungen im Kindes- und Jugendalter sowie die damit einhergehenden Bedingungen des Heranwachsens können sich auf das spätere Leben entscheidend auswirken. Denn materielle Armut oder mangelnde Integration münden häufig in geringere Bildungschancen, soziale Verarmung und auch in eine schlechtere Gesundheitsversorgung.
Der Benachteiligungskreislauf kann allerdings durchbrochen werden: Frühe Investitionen in Kinder und Jugendliche können helfen, deren individuelle Lebenschancen zu erhöhen sowie gesellschaftlichen Kosten für Armutsfolgen vorzugreifen.
Im Mittelpunkt des Programms stehen daher armutsgefährdete oder konkret von Armut betroffene Kinder und Jugendliche im Alter bis 17 Jahre sowie deren Entwicklung stehen. Über die die Modellprojekte sollen Maßnahmen initiiert werden, die geeignete kulturelle sowie Bildungs- und Gesundheitsangebote machen, die Teilhabechancen erhöhen und Armutsgefährdung und Armut präventiv begegnen.